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Wann ist man
abhängig?

Es gibt keine bestimmte Konsummenge, ab der man abhängig ist. Menschen reagieren unterschiedlich auf Alkohol und andere Suchtmittel.

Anzeichen für eine Abhängigkeit sind

Nicht mehr auf das Suchtmittel verzichten können.

Den Konsum nicht mehr kontrollieren können

Steigende Konsummenge (Toleranzbildung)

Entzugssymptome beim Absetzen oder Reduzieren des Konsums

Vernachlässigung anderer Interessen

Man konsumiert trotz schädlicher Folgen weiter

Diese Anzeichen müssen nicht alle vorhanden sein, damit man von einer Abhängigkeit spricht.
Ob jemand abhängig ist, kann eine Fachperson feststellen. Eine Abhängigkeit ist eine Krankheit. Eine Fachperson kann Betroffene beraten, welche Schritte sie unternehmen können.

Man schätzt, dass in der Schweiz ca. 250‘000 Personen alkoholabhängig sind. Wie viele Menschen von anderen Suchtmitteln abhängig sind, weiss man nicht wirklich. Neben den Abhängigen selbst sind viele, Angehörige – darunter auch viele Kinder – mitbetroffen.

Körperliche Abhängigkeit und psychische Abhängigkeit

Alkohol kann körperlich und psychisch abhängig machen. Körperlich abhängig sein bedeutet, dass der Alkohol im Körper Dinge verändert hat. Wenn man den Konsum stoppt oder vermindert, reagiert der Körper zum Beispiel mit Schwitzen, Zittern, Herzrasen oder Übelkeit.
Der körperliche Entzug kann bei Alkohol gefährlich sein. Deswegen sollte ein Entzug mit ärztlicher Begleitung durchgeführt werden.

Ein körperlicher Entzug ist oft schwer. Aber er ist nach einigen Tagen vorbei. Die Überwindung der psychischen Abhängigkeit dauert oft viel länger. Noch lange Zeit nach einem Entzug kann sie zu Rückfällen führen. Man spürt einen grossen Drang, zu konsumieren. Dieser Drang kann dauernd da sein. Oder er kann ab und zu da sein. Man hat ein grosses Verlangen nach der Wirkung. Eine ambulante Beratung oder Selbsthilfegruppen können helfen, Rückfälle zu vermeiden.

Als sogenannte Spiegeltrinkerin …

Als sogenannte Spiegeltrinkerin war ich darauf angewiesen, meinen Alkoholpegel konstant zu halten. Dabei entwickelte ich allerlei gut durchdachte Techniken. Ich versuchte, meine Halbtagsarbeit einigermassen gut über die Bühne zu bringen und danach alle Tätigkeiten, die Nüchternheit erfordern (etwa Autofahren), schnellstens zu erledigen. Alle Termine mussten möglichst früh am Tag stattfinden, damit ich danach ohne Verpflichtungen meinem wichtigsten «Hobby», dem Trinken, frönen konnte. Das vorherige Einkaufen diente in der Hauptsache der Stoffbeschaffung, alle anderen Waren drumherum dienten der Tarnung und Rechtfertigung. Sobald ich dann zu Hause angekommen war, fing ich mit dem Trinken an, immer wohlbedacht, dass niemand was merkt und unter Vermeidung eines auffälligen Rausches …

(Aus einem Internetforum)