inf

Informationen
für Frauen/Männer

Männer und Frauen gehen unterschiedlich mit Suchtmitteln um.
Ein Bewusstsein dafür kann helfen, die eigene Situation besser zu verstehen.

Konsum

Männer konsumieren mehr Alkohol und illegale Drogen.

Frauen konsumieren mehr Medikamente, die abhängig machen können.

Männer konsumieren mehr Suchtmittel als Frauen. Sie haben auch häufiger Probleme mit Suchtmitteln: Zwei Drittel derjenigen, die Probleme mit Alkohol oder illegalen Drogen haben, sind Männer. Bei bestimmten Medikamenten ist das anders: Mehr Frauen als Männer konsumieren Schmerzmittel, Schlafmittel, Beruhigungsmittel.

Wirkung und Risiken

Frauen reagieren empfindlicher auf Suchtmittel.

Männer gehen mehr Risiken ein.

Suchtmittel haben stärkere Auswirkungen auf Frauen als auf Männer. Alkohol zum Beispiel wirkt bei Frauen stärker. Männer konsumieren aber oft mehr als Frauen. Und Männer konsumieren häufiger in riskanten Situationen (zum Beispiel im Strassenverkehr). Damit gefährden sie auch Dritte.

Frauen tragen bei problematischem Konsum höhere Risiken. Sie werden häufiger Opfer von Gewalt oder von sexuellen Übergriffen. Sie riskieren auch, ungewollt schwanger zu werden. Sie sind damit konfrontiert, dass sich Suchtmittel bei einer Schwangerschaft auch auf das Kind auswirken. Zum Beispiel bei Alkohol. Schon wenig Alkohol kann dem Kind schaden. 

Konsumgründe

 

Die Ursachen für Suchtmittelkonsum von Frauen und Männern sind vielfältig.
Ein paar Beispiele:

Bei Männern

  • Soziale Einflüsse spielen eine grössere Rolle als bei Frauen. (Konsum in der Gruppe, zum Beispiel im Verein, Konsum, um sich zugehörig zu fühlen)
  • Suchtmittelkonsum kann demonstrieren: «Ich bin ein richtiger Mann! Ich getraue mich etwas! Ich vertrage viel!»
  • Der Zugang zu den eigenen Gefühlen fällt vielen Männern nicht leicht. Suchtmittel können dazu dienen, Gefühle zu unterdrücken.
  • Männer sind häufiger Opfer als man vielleicht denkt: Viele erleben körperliche Gewalt. Das kann einen Konsum begünstigen.

Bei Frauen

  • Suchmittelprobleme hängen öfter mit sexuellen und anderen Gewalterfahrungen in der Kindheit zusammen.
  • Frauen stellen häufig ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurück. Sie übernehmen (zu viel) Verantwortung für andere und verlieren sich selbst dabei.
  • Frauen haben häufiger Probleme mit dem Selbstwertgefühl. Wenn etwas nicht gut läuft, geben sie sich die Schuld. Wenn etwas gut läuft, sehen sie die Ursache nicht bei sich.
  • Wenig emotionaler Rückhalt in der Familie und finanzielle Engpässe erhöhen vor allem bei Frauen das Risiko für Suchtprobleme.
  • Beruhigungs- und Schlafmittel werden häufiger Frauen als Männern verschrieben.

Hindernisse

Was hindert Männer, sich Unterstützung zu holen?

Was hindert Frauen, sich Unterstützung zu holen?

Männer mit einem Suchtmittelproblem schämen sich oft, weil sie die Kontrolle verloren haben. Die Erwartung, dass Männer ihre Probleme selbst lösen, ist stark in unserer Gesellschaft verankert. Das kann sie daran hindern, sich Unterstützung zu holen.

Suchtprobleme, vor allem Alkoholprobleme, gelten eher als männliches Problem. Wenn Frauen ein Suchtproblem haben, sind Scham und Schuldgefühle oft besonders gross. Frauen mit einem Suchtmittelproblem ziehen sich häufig zurück. Sie isolieren sich.